Neuer Trainer, altes Präsidium

Wilfried Finke neuer alter Präsident. Emmerling neuer Trainer. Noch kein Sportmanager.

Es war wenig überraschend, man hat es gefühlt, Wilfried Finke agiert so nicht nur aus dem Hintergrund, er ist zurück. Paderborns immerwährender Präsident ist wieder zurück auf dem großen Stuhl.
Nachdem es sich am heutigen Dienstag angebahnt hat, dass ein neuer Trainer und Sportmanager vorgestellt werden sollen, kam es noch viel dicker: Es betreten alte Gesichter die Presseplätze.

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Kurz zusammen gefasst:

  • Wilfried Finke ist wieder Präsident des Vereins
  • Christa als Vize und Ellebracht auch wieder in Amt und Würden
  • Hornberger wieder Geschäftsführer
  • Rickers wieder Leiter Finanzen und Controlling
  • Emmerling neuer Trainer  (vorher Trainer Köln II)
  • Saric wieder zurück als Co-Trainer
  • Daniel Scherning neuer Co-Trainer (vorher Trainer U19 DSC)
  • Was mit Müller und Fulland passiert ist noch nicht klar
  • Man will in den nächsten 2,5 Jahren zurück in Liga 2 sein
  • Aussage Finke „Es wird Opfer geben auf dem Weg nach oben“
  • noch kein Sportmanager, man hat sich aber auf einen geeinigt, der aber noch ein laufendes Arbeitsverhältnis hat

Wer sich die PKs in voller Länge noch einmal anschauen will:
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Generationswechsel gescheitert

Wenn man es so möchte, dann ist alles wieder beim Alten. Es sitzen die selben alten Leute auf den selben Positionen. Der „Generationswechsel“, der Neuanfang, ist komplett gescheitert. Finke musste gehen nach dem Abstieg aus der 2. Liga und statt dass der Verein die Möglichkeit nutzt, wollte sich niemand um das ungeliebte Kind SC Paderborn kümmern. Hornberger und Rickers übernahmen so notgedrungen die Positionen. Müller blieb Trainer. Ein Sportmanager wurde nicht gesucht. Nichts änderte sich.

So musste es kommen, wie es kam. Sportlich ist der Verein nach 17 Spieltagen, Platz 18 und der schlechtesten Defensive der Liga am Abgrund. Müller entlassen, die Fans boykottieren und protestieren, Stadion leer und keine Hoffnung. Es zeichnete sich die letzten Tage ab, als Finke aktiver war, als es für einen Ex Präsidenten „üblich“ ist, dass er in irgendeiner Form wieder zurück kommen wird. Dass es heute bei dieser PK war, überraschte dann doch.

Das neue alte Team um Finke hat auch einiges vor: Man möchte kurz- bis mittelfristig in die 2. Liga aufsteigen. Es wird viele freuen, dass es endlich offensiv ausgesprochen wird, aber das war auch vorher das Ziel. Nur weil es nicht an die große Glocke gehangen wurde, war dies immer das Ziel. Hornberger und Müller waren zum Großteil finanziell die Hände gebunden. Dies drückte sich durch das Fehlen des Managers, Umbau der U-Mannschaft von der U23 zur U21 und dem Fehlen der Mittel bei der Zusammenstellung des Kaders aus. Auch weil Wilfried Finke dem SC Paderborn Geld vorenthalten hat. Finke hat durch seinen Abgang und durch seine verständliche Frustration dem Verein das Geld vorenthalten für das er sonst gebürgt hat. „Dieses Geld fehlte dem Vorstand um die wichtigen Änderungen, die nötig wahren möglich zu machen“.

Außerdem nahm Finke Hornberger nochmal deutlich in Schutz. Hornberger und Rickers haben sich zur Verfügung gestellt, einen verlorenen Posten zu übernehmen, wo niemand ihn wollte. Vor seiner Präsidentschaft hat er viel Schelte kassieren müssen für Dinge, die er nur nach außen kommunizieren musste, die er aber nicht entschieden hat, Beispiel Ticketpreise. Außerdem kritisierte Finke den Umgang in den sozialen Medien und Foren gegenüber Hornberger (Recht hat er! Anm. der Redaktion).

Neue Spieler. Wer wird Sportmanager?

Durch den neuen Vorstand sollen jetzt deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten gegeben sein und so die nötigen, aber kostenintensiven Investitionen getätigt werden.
Ein neuer Trainer, zwei neue Co-Trainer, ein neuer Sportmanager und Neuzugänge im Winter, die uns sofort helfen und auf 2. Liga-Niveau spielen, sind teuer. Der Sportmanager ist noch offen. Man hat sich wohl auf eine Person geeinigt, diese besitzt aber noch einen laufenden Arbeitsvertrag, weswegen der Name noch nicht kommuniziert wird.
Name Nummer 1 war ja Markus Schupp, der aber ohne laufenden Vertrag ist. Seine letzte Anstellung beim 1. FC Kaiserslautern endete spätestens am 30. Juni 2016 und wäre somit sofort verfügbar. Laut diesen Aussagen wäre Schupp also raus und wir tappen im Dunkeln.
Vielleicht wird ja hier spekuliert, das jemand, der den Verein sehr gut kennt, frei wird.

Neuer Trainer Stefan Emmerling

Mit im Gepäck war dann heute auch der neue Trainer inklusive zweier Co-Trainer.
Stefan Emmerling (50) soll es nun richten. Er soll uns Stabilität und Konstanz in die Mannschaft bringen. Gestern noch war er bei der 2. Mannschaft des FC Köln in der Regionalliga als Cheftrainer, heute um 18:30 Uhr leitete er sein erstes Training beim SC Paderborn.

Erst ein halbes Jahr war er bei den Kölnern, da haben wir ihn schon wieder frei gekauft. Seine letzte Trainerstation davor liegt bereits 3 Jahre zurück. Am 29.09.2013 wurde er bei Wormatia Worms entlassen nachdem er das Amt erst Mitte Dezember 2012 angetreten hatte. Davor war er zweieinhalb Jahre bei Rot-Weiß Erfurt.
Weitere Trainerstationen waren Rot-Weiß Ahlen, Kickers Emden, Aachen II und Fortuna Düsseldorf.
Er hat einen durchschnittlichen Punkteschnitt von 1,42 Punkten pro Spiel als Trainer bei 348 geleiteten Partien (höchste Liga: 3. Liga).

Als Co-Trainer zur Seite stehen ihm Daniel Scherning (33), bisher Trainer der U23 des DSC. Hier leitete er bereits 151 Partien mit einem Punkteschnitt von 1,74.

Zweiter Co-Trainer ist der erst im Sommer wegen Sparmaßnahmen entlassene und kamerascheue Asif Saric. Die treue Seele und Urgestein des SCP ist damit auch zurück.

Komplettiert wird das Trainerteam weiterhin von Torwarttrainer Niko Burchert.

Ist das alles das Richtige, was da passiert?

In unserer jetzigen Situation… Ja. Es gibt anscheinend niemanden, der in den Verein investieren will, der ihm am Herzen liegt und der eine Vision davon hat, wo er mit dem Verein hin will, als Wilfried Finke. Ohne ihn und seine Investitionen, aber auch seine vorgegebene Marschrichtung scheint der SCP handlungsunfähig.

Ob der Trainer der Richtige ist wird man sehen, auch wie viele Spieler im Winter neu verpflichtet werden sollen, sowie ob wir gegen den Abstieg oder wenn der Fußballgott uns gnädig ist, um den Aufstieg mitspielen, wird sich zeigen.

Viel wird auch noch von der noch nicht besetzten Position des Sportlichen Leiters abhängen. Seine Kontakte und sein Gespür für Spieler wird bei den Verpflichtungen in Zukunft immens wichtig sein.

Mit einer klaren Zielvorgabe, einem „erfahrenen“ Trainer, zwei Co-Trainern und bald einem sportlichen Leiter hoffe ich, kehrt wieder Zuversicht ins Team und bei den Fans ein. So wünsche ich mir, dass es auch beim nächsten Spiel am Samstag keine Aktion „kurz vor zwölf“ gibt, sondern die volle Untersützung aller Fans von Anfang an.

Meine These steht noch: Münster wird noch kritisch und danach verlieren wir nichts mehr 😛

Euer PaderOptimist

Was meint Ihr, ist es gut, dass Wilfried Finke als Präsident zurück ist und ist der Trainer der Richtige?